Sombras - Schatten
Spielende Schatten auf dem sitzenden Bandoneon eines atemlosen Musikers vor einem schwarzen Würfel. Der wandelbare Würfel soll noch zur Wand und zur Mühle werden. Eine Bühne auf der Bühne.
Über eine Treppe tauchen sie auf, tanzende Gestalten, die immer wieder den Mensch dahinter aufblitzen lassen. Encuentros, desencuentros, perderse en la estructura, encajar, no, imitar, adaptar, bailar, bailar, bailar, para encontrar, sentir, comunicar, corregir, observar, controlar, luchar, juntos, solos, … Menschen zergehen, straucheln, fallen auseinander, leiden unter fremden Augen, Händen, Menschen - von denen sie gleichzeitig Aufmerksamkeit und Anerkennung ersehnen. Wahres Leiden eines Aussenseiters und ironisches Zwinkern. Und vor allem Bilder - Klischees und Milongaalltägliches: Frauen auf Ausschau nach Männern, Frauen, die andere Frauen kontrollieren und kritisieren, Pseudogespräche als Zeitüberbrückung zwischen Aufforderungen, Konkurrenz unter Frauen, Gockelgehabe unter Männern, natürlich darf ein Trio auch hier nicht fehlen (natürlich tanzkämpfen 2♂ um 1♀), eng vs offen, Jugend vs Alter, Intuition vs Lehre, Körper vs Kopf, Anziehung und Abstossung, ... Alles begleitet von J. Blatys Bandoneon und wunderbarer, leider etwas schrillverschrammtsurriger Tango- und Zirkusmusik aus der Dose.
Und wie sie gekommen sind, sind sie auch gegangen - ein Hauch, oder eben ein Schatten. Schatten der Zeit, Schatten der Erinnerung.
Helles
Weibliche Pünktchen werden von stets fröhlichem Gezwitscher aus dem tollen Könizer Gebälk begleitet.
Schattiges
Ein Bild: Der Bandoneonkopfmann und die erschrockene Scherenfrau (bitte schickt mir ein Foto).
Dunkles
„Ihre Wunschbilder und Projektionen zerbröckeln nach und nach und driften in die Surrealität ab.“ Surrealität... Surrealität vielleicht einer meiner geliebten Dalí-Figuren, die keinen eigenen Halt haben, sondern der fremden Stütze bedürfen, um nicht in sich zusammenzufallen? Hier wäre es aber eher umgekehrt - die Figur verliert wegen den korrigierendumformenden Anderen die eigene Stütze.
Das Tangotanztheater könnt ihr noch heute im Kulturhof Schloss Köniz um 20h besuchen - danach erst wieder im November im Tojo.
An der Premiere stand am Ende heitertosender Applaus.
Fixsterne
Wer: Tangotanztheater 12 (Auftretende: Jonatan Blaty, Félix Duméril, Oliver Hirschi, Irène Moffa, Sabina Seiler, Theresia Wallberg)
Wann: 26.6. & 27.6. // 21.-23.11.
Wo: Kulturhof Schloss Köniz // tojo
Musikliste:
1. La casita de mis viejos (J.C. Cobián)
2. Milongas de las sombras (J. Blaty)
3. El equilibrista (Orquesta Típica Imperial)
4. De mi flor (J. D’Arienzo y su Orquesta típica)
5. Quejas de bandoneón (J. Filiberto)
6. La melodía de nuestro adiós (F. Canaro)
7. Waltz for Sandy (G. Klucevsek)
8. Chiche (Orquesta Color Tango)
9. Tulenliekki (Suuret Suomaliaiset Tangot)
10. Gallo ciego (A. Bardi)
11. La Yumba (O. Pugliese)
12. Waltz for Sandy (G. Klucevsek)
13. El compadrito (B. Pugliese)
14. Amurado (H. Díaz)
15. Romance de barrio (Orquesta Silencio)
16. Tango Nr. 4 (J. Blaty)
17. Contrabajísimo (A. Piazzolla)
18. Otoñal (L. di Matteo)
19. Yupanqui (R. García-Fons)
20. Oblivion (A. Piazzolla)
Über eine Treppe tauchen sie auf, tanzende Gestalten, die immer wieder den Mensch dahinter aufblitzen lassen. Encuentros, desencuentros, perderse en la estructura, encajar, no, imitar, adaptar, bailar, bailar, bailar, para encontrar, sentir, comunicar, corregir, observar, controlar, luchar, juntos, solos, … Menschen zergehen, straucheln, fallen auseinander, leiden unter fremden Augen, Händen, Menschen - von denen sie gleichzeitig Aufmerksamkeit und Anerkennung ersehnen. Wahres Leiden eines Aussenseiters und ironisches Zwinkern. Und vor allem Bilder - Klischees und Milongaalltägliches: Frauen auf Ausschau nach Männern, Frauen, die andere Frauen kontrollieren und kritisieren, Pseudogespräche als Zeitüberbrückung zwischen Aufforderungen, Konkurrenz unter Frauen, Gockelgehabe unter Männern, natürlich darf ein Trio auch hier nicht fehlen (natürlich tanzkämpfen 2♂ um 1♀), eng vs offen, Jugend vs Alter, Intuition vs Lehre, Körper vs Kopf, Anziehung und Abstossung, ... Alles begleitet von J. Blatys Bandoneon und wunderbarer, leider etwas schrillverschrammtsurriger Tango- und Zirkusmusik aus der Dose.
Und wie sie gekommen sind, sind sie auch gegangen - ein Hauch, oder eben ein Schatten. Schatten der Zeit, Schatten der Erinnerung.
Helles
Weibliche Pünktchen werden von stets fröhlichem Gezwitscher aus dem tollen Könizer Gebälk begleitet.
Schattiges
Ein Bild: Der Bandoneonkopfmann und die erschrockene Scherenfrau (bitte schickt mir ein Foto).
Dunkles
„Ihre Wunschbilder und Projektionen zerbröckeln nach und nach und driften in die Surrealität ab.“ Surrealität... Surrealität vielleicht einer meiner geliebten Dalí-Figuren, die keinen eigenen Halt haben, sondern der fremden Stütze bedürfen, um nicht in sich zusammenzufallen? Hier wäre es aber eher umgekehrt - die Figur verliert wegen den korrigierendumformenden Anderen die eigene Stütze.
Das Tangotanztheater könnt ihr noch heute im Kulturhof Schloss Köniz um 20h besuchen - danach erst wieder im November im Tojo.
An der Premiere stand am Ende heitertosender Applaus.
Fixsterne
Wer: Tangotanztheater 12 (Auftretende: Jonatan Blaty, Félix Duméril, Oliver Hirschi, Irène Moffa, Sabina Seiler, Theresia Wallberg)
Wann: 26.6. & 27.6. // 21.-23.11.
Wo: Kulturhof Schloss Köniz // tojo
Musikliste:
1. La casita de mis viejos (J.C. Cobián)
2. Milongas de las sombras (J. Blaty)
3. El equilibrista (Orquesta Típica Imperial)
4. De mi flor (J. D’Arienzo y su Orquesta típica)
5. Quejas de bandoneón (J. Filiberto)
6. La melodía de nuestro adiós (F. Canaro)
7. Waltz for Sandy (G. Klucevsek)
8. Chiche (Orquesta Color Tango)
9. Tulenliekki (Suuret Suomaliaiset Tangot)
10. Gallo ciego (A. Bardi)
11. La Yumba (O. Pugliese)
12. Waltz for Sandy (G. Klucevsek)
13. El compadrito (B. Pugliese)
14. Amurado (H. Díaz)
15. Romance de barrio (Orquesta Silencio)
16. Tango Nr. 4 (J. Blaty)
17. Contrabajísimo (A. Piazzolla)
18. Otoñal (L. di Matteo)
19. Yupanqui (R. García-Fons)
20. Oblivion (A. Piazzolla)